Nachhaltige Mobilitätskonzepte eröffnen damit neue Geschäftsmodelle und Allianzen in der Automobilindustrie.
In einer immer stärker vernetzten Welt nimmt nicht nur die Bedeutung von Mobilität zu, ebenso steigt unser quantitativer Mobilitäts-Bedarf unaufhörlich. Die gesamte Automobilindustrie steht damit vor elementaren Herausforderungen. Die Mega-Trends der Zukunft zeigen, dass das Spannungsfeld zwischen sinkenden Margen einerseits und Abschwächung der Absatzsteigerungsraten andererseits zu grundlegenden Veränderungen der Geschäftsmodelle in der Automobilindustrie führen werden. Sinkende Margen werden u. a. durch langfristig wieder steigende Rohstoffpreise, globale Überproduktion, enorme Zusatzkosten für verbrauchs- bzw. CO2-optimierte Antriebsformen inklusive Elektrifizierung, sinkendes Fahrzeugbudget der Kunden, Downsizing etc. verursacht. Eine Abschwächung der bisher prognostizierten zukünftigen Absatzzahlen ergibt sich unter anderem durch die wachsende Nachfrage nach flexiblen Besitzmodellen und der sinkenden Bedeutung des Fahrzeugs als Statussymbol.
Vor dem Hintergrund dieser Megatrends identifizierte die Unternehmensberatung A.T. Kearny folgende für die Automobilindustrie relevante Trends:
In der Automobilindustrie ist die Tendenz erkennbar, dass Prozess- und Fahrzeugentwicklung der Produktion nach Asien folgen (z.B. Entwicklungszentren etablierter OEM in Peking, Shanghai, Pune, etc.)
Die OEMs setzen dabei auf globale Plattformen und Modularisierung um Skaleneffekte zu erreichen und profitabel zu bleiben.
Die Modulstrategie und Konzentration von OEMs auf das Downstreamgeschäft (Vertrieb, Marketing und Kundenservice) bieten neue Chancen für Zulieferer.
Tier-1 Zulieferer übernehmen mit weitreichender Integrationskompetenz über Module und Systeme eine immer zentralere Rolle in der Produktentstehung
Vereinzelt die wird komplette Entwicklung und Produktion von Nischenmodellen mit kleinen Volumina an neu entstehende Tier-0,5 Zulieferer vergeben
Tier 1 übernehmen bedeutende Rolle bei Materialauswahl und Sub-Lieferanten-Management, OEMs bewahren Einfluss durch Projektorganisation, Entwicklungsexpertise und Lieferantenauswahl.
Damit ändern sich Wertschöpfungsstruktur und erforderliche Angebotstiefe der Zulieferindustrie grundlegend.
Alternative Antriebe und hier insb. Hybrid-Antriebe werden bis 2020 die globale Antriebslandschaft durchdringen. Durch die Elektrifizierung geben OEMs ihre vertikale Integration zunehmend zugunsten der Zulieferer auf.